Externsteine bei Detmold

Auf eine Wanderung mit dem Wandermagazin

– Es ist immer schön, wenn man einen echten Experten an seiner Seite weiß. Wir freuen uns, dass uns das Wandermagazin auf dem Weg zum E1|R1 Photo Award unterstützt. Als Partner und als ausgewiesener Experte rund um das Wandern in Deutschland und Europa. Und wer so kompetente Unterstützung bekommt, der will es natürlich ganz genau wissen. Also treffen wir uns kurz entschlossen im Land des Hermann mit Chefredakteurin Andrea Engel, für die das Wandern nicht nur Hobby, sondern gleichzeitig Beruf ist.

Nein, wirklich bewusst sei sie noch nicht auf dem E1 oder dem R1 unterwegs gewesen, hält sie zu Beginn unseres Gesprächs fest. „Allerdings verläuft der E1 ja an vielen Stellen auch gemeinsam mit anderen regionalen Wanderwegen wie Eggeweg oder Westweg und da habe ich sicherlich schon den einen oder anderen Kilometer auf dem E1 gesammelt. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls groß und ab sofort werde ich speziell darauf achten.“


Dann mal los! Nach dem Kennenlernen des Kompetenzzentrum Wandern WALK in Detmold geht es zunächst auf das Hermannsdenkmal. Nach dem atemberaubenden Blick über den Teutoburger Wald ist es Zeit für die erste Fragerunde.

Wann hört für Sie Spazierengehen auf und fängt Wandern an?

Spazierengehen ist Luftschnappen, ein bisschen Füße vertreten, ohne große Planung, ohne Rucksack, ohne Anstrengung. Der Spaziergang fängt für mich meist direkt vor der Haustür an oder der Startpunkt ist zumindest nicht weit entfernt. Wobei der Zeitfaktor nicht unbedingt eine Rolle spielt. Spaziergänge können auch mal drei Stunden dauern. Wandern ist da schon mehr. Da wird der Rucksack geschultert, sich vorab ein Überblick über die Strecke verschafft, längere Anfahrtswege in Kauf genommen, dafür muss der Wanderweg dann aber auch etwas Besonderes bieten.

Was ist das Besondere am Weitwandern, -radfahren?

Das Durchbeißen, auch wenn es manchmal schwerfällt, und die besondere Zufriedenheit, es am Ende geschafft zu haben – mit Höhen und Tiefen zwischendurch. Das dauerhafte Einlassen auf die Langsamkeit und auf sich selbst. Was am Ende immer da ist: Glück und eine Erkenntnis.

Viele Menschen begeben sich auf lange Wanderungen, um ihr Leben zu ordnen.

Stimmt, dafür sind die Besonderheiten des Weitwanderns sicherlich auch mit verantwortlich.

Beispielhaft ist dafür der ungebrochene Jakobsweg-Hype. Hilft Wandern beim Denken?

Oh ja, das kann es. Wenn man sich bewusst auf den Weg, die Natur, die Kontinuität der Bewegung und sich selbst einlässt, kann Wandern erstaunliche kreative und gedankliche Kraft freisetzen.


Und damit machen wir uns auch wieder auf den Weg. Der führt uns jetzt zu den Externsteinen und damit zu einem der großen Deutschen Naturschauspiele, die nicht nur jeder Wanderer einmal gesehen haben sollte. Die Zeit dorthin nutze ich für einige persönliche Fragen rund um Vorlieben beim Wandern.

Wie sieht der perfekte Wander-Moment aus?

Ich hatte schon ganz viele perfekte Momente, eine tolle Aussicht, ein besonders schöner Rastplatz, ein besonders schöner Stand der Sonne, das Erreichen eines Etappenzieles, ein intensives Gespräch, da ist das Drumherum gar nicht so wichtig. Oft ist es einfach auch: Mein Mann, mein Mops und ich – wir zusammen auf Wanderschaft, das ist perfekt.

Wandern Sie gerne allein? Zu zweit? In Gruppen?

Meistens zu zweit mit Mops. Manchmal auch mit einer Freundin oder mit Freunden.

Wie überzeugen Sie einen Freund, mit Ihnen Wandern zu gehen?

Wenn wir Zeit miteinander verbringen wollen, geht nichts über eine gemeinsame Wanderung – wir können reden, es gibt schöne Rastplätze oder eine Einkehrmöglichkeit, so hast du die Region noch nicht gesehen. Da ist die Begeisterung schon nicht mehr weit.

Und welches Teilstück des E1 würde Sie persönlich besonders reizen?

Mich für ein Teilstück zwischen dem Nordkap und Mittelitalien entscheiden? Schwierig. Wenn ich mir die Karte des Wegeverlaufs mit all den unterschiedlichen Landschaften und Reliefs anschaue, schier unmöglich. Die Aufgabe für die Zukunft ist auf jeden Fall das Erwandern von E1-Teilen in Deutschland.


An den Externsteinen angekommen führt der Weg durch die Felsformation hindurch zu der Stelle, an der sich der Europäische Fernwanderweg E1 und der Europäische Radweg R1 kreuzen. Und welcher Ort eignet sich besser für ein paar Fragen zum Fotografieren und Wandern als der, der dem internationalen E1|R1 Photo Award seinen Namen gibt.

Es gibt viele Fotowettbewerbe, was ist das Besondere am E1|R1 Photo Award?

Der Plan, visuelle Eindrücke einer so großen Fläche europäischer Landschaften und Länder zu bündeln. Die Vorstellung, dass hinter jedem Motiv ein persönliches Erlebnis auf dem E1 bzw. dem R1 steht, fasziniert mich. Außerdem dürfte dieser Wettbewerb der erste sein, der das Wandern und Radfahren über Grenzen hinweg überhaupt thematisiert.

Ist Ihre Kamera bei Wanderungen immer mit dabei und was sind unterwegs Ihre liebsten Fotomotive?

Ja. Mein Mops in allen Wanderlagen. Außerdem versuche ich immer, den Charakter eines Weges mit den Motiven einzufangen. Der zeigt sich oft in Details am Weg, ob Tier, Pflanze, Bauwerk oder einer Besonderheit der Natur, dann kann auch eine besonders schöne Aussicht oder eine weitläufige Hügellandschaft ein Detail sein.

Wann halten Sie an und drücken ab?

Wenn ich denke: Das ist jetzt ein charakteristisches Detail dieses Weges oder dieser Landschaft. Das geschieht meist spontan und auf jedem Weg sehr häufig.

Wie kann der Fotowettbewerb dazu beitragen, die europäischen Fernwanderwege bekannter zu machen?

Indem er viele persönliche Motive aus vielen Ländern bündelt und verbreitet, wie viel Schönes man auf dem E1 sehen kann.

Welchen Tipp haben Sie für die ambitionierten Fotografen unter den Wanderern?

Macht Euch auf die Suche nach dem für Euch persönlich Besonderem. Es muss nicht immer das technisch perfekte Motiv sein, sondern eines, das spontan Überraschung hervorruft. Das wünsche ich mir jedenfalls.


Den Aufstieg auf die Externsteine sparen wir uns für das nächste Mal. Für Andrea Engel soll dieser Tag nicht ihr letzter Besuch im Land des Hermann sein. Doch bevor wir uns verabschieden, lade ich sie noch zu einem kleinen Spielchen ein: Entweder – oder?

Alpen oder Nordkap?

Alpen

Wanderstiefel oder Trekking-Schuhe?

Wanderstiefel

Pension oder Wellness-Hotel?

Pension

Sofortbildkamera oder Handyfoto?

Handyfoto

Rosinenbrot mit Schinken oder Pickert?

Da haben Sie mich erwischt. Was genau ist noch mal Pickert?


… Nur gut, dass Google immer und überall weiterhilft, nach ein paar Klicks hat sie sich entschieden …

Pickert! Allerdings eher in der süßen Variante.