Externsteine bei Detmold

Auf Motivsuche im Land des Hermann

– Die Septembersonne scheint an diesem Morgen mit voller Kraft, doch im Inneren des Hermannsdenkmals ist es dunkel. Das Licht, das durch die Nasenlöcher des Kolosses hineinfällt, dringt nicht bis in den Sockel des insgesamt 53,46 Meter hohen Denkmals vor. Bevor Carolin also von Michi und Corbin des Interakteams angegurtet wird, bekommt sie erstmal eine Grubenlampe auf den Helm. Unter fachkundiger Anleitung der beiden erfahrenen Kletterer macht sich die gutgelaunte Bloggerin dann mutig auf den steilen – und stellenweise engen – Aufstieg in den Kopf des Hermann.

Carolin ist eine von sechs Reisebloggern und drei Fotografen, die am ersten Septemberwochenende unserer Einladung ins Land des Hermann gefolgt sind und rund ums E1|R1 Wegekreuz unterwegs waren, um sich den Dreh- und Angelpunkt des E1|R1 Photo Award genauer anzusehen, auf Motivsuche zu gehen und darüber zu berichten.
Da das Bloggertreffen außerdem auch zum Ziel hat, die Vernetzung innerhalb der Community zu fördern, trafen wir uns bereits am Freitag im Hotel Lippischer Hof in Detmold, um das Wochenende mit einem Besuch im nahen LWL-Freilichtmuseum zu starten. Dort konnten sich die Blogger bei Kutschfahrt, geführtem Rundgang und dem gemeinsamen Errichten eines Fachwerkmodells schon mal etwas besser kennenlernen, bevor das Wochenende Samstagmorgen actiongeladen am Hermannsdenkmal weiterging.

Dem Hermann zu Kopf gestiegen

Carolin und ihr Freund Jake von Walk’n Travel stießen Samstag am Hermannsdenkmal dazu. Nicht nur für die beiden Globetrotter war die Kletterpartie in den Kopf des Hermann ein besonderes Highlight des Wochenendes. Einer nach dem anderen kommen alle nach geglücktem Aufstieg mit einem strahlenden Lächeln wieder am Sockel der Hermannstatue heraus. Besonders für Sven ist die Aktion aber im wahrsten Sinne des Wortes erleuchtend, denn er hatte lange geglaubt, sein Vater hätte ihn als Kind mit der Geschichte, dass man durch die Nasenlöcher des Hermanns herausgucken kann, nur verschaukelt. Jetzt konnte sich der Autor von hiking-europe.eu mit eigenen Augen vom Wahrheitsgehalt der Geschichte überzeugen und vielleicht wieder einen selbst überprüften Fakt mehr zur wohl vollständigsten Internetseite über den Europäischen Fernwanderweg E1 hinzufügen.

Besonders fotofreundlich ist das Innenleben des Hermann allerdings nicht, stellt Sophia fest, der aber dennoch ein Foto auf Höhe des Fußes der Statue gelingt. Punktgenauer kann man wohl nicht „am Fuß des Hermann“ sein. Auf ihrem Instagram-Account sophias__welt postet die Bayerin mit dem schlawinerhaften Charme dann noch schnell ein Selfie aus der Luke – die Augen leuchtend vor Entdeckerfreude. Außenaufnahmen an E1 und R1 sind dann aber wohl doch einfacher abzulichten.

Wandern auf dem E1

Nach der Kletterei im Hermann erzählt Cornelia Müller-Hisje spannende Anekdoten und geschichtliche Hintergründe zur Varusschlacht und dem Denkmal, in dessen Kopf die Blogger eben noch herumgeklettert sind. Die Historikerin hat uns das Kompetenzzentrum Wandern WALK zur Seite gestellt und verschönert unsere Mittagspause mit ihrer ansteckenden Begeisterung für die Geschichte der Region.

In Begleitung des Wanderwarts Dr. Axel Gerstmeyer vom Deutschen Wanderverband geht es danach – für einige zum ersten Mal – auf den Europäischen Fernwanderweg E1. Auf der Etappe vom Hermannsdenkmal zu den Externsteinen bestätigt sich erneut, was Journalist und Reiseblogger Thomas Limberg www.breitengrad66.de bereits festgestellt hatte, als er für uns die Etappe im Frühjahr gelaufen war: der Teutoburger Wald ist ein Mittelgebirge und die Hermannshöhen tragen diesen Namen zu Recht. Für die wandererfahrenen Blogger ist das Auf- und Ab eine relativ mühelos zu bewältigende Herausforderung, das begleitende Orga-Team kommt aber doch ganz schön ins Schwitzen. Nur gut, dass sich unterwegs immer wieder Fotopausen zum Verschnaufen ergeben.

Am Ziel angekommen erwartet uns das bekannteste Fotomotiv der Region, das trotz wiederholter Ablichtung von Touristen, Hobby- und Amateurfotografen, immer wieder aufs Neue fasziniert: Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg. Obwohl die Teilnehmer schon von dem Naturdenkmal gehört hatten, ist es für alle bis auf Thomas der erste Besuch der sagenumwobenen Sandsteinformation. Deshalb lässt es sich auch niemand nehmen, die schmalen Treppen bis auf die Spitze der Steine zu erklimmen, um den Fernblick zu genießen.

Nach einem gelungenen Tag zurück im Hotel setzt ein stärker werdender Regen ein, der jetzt jedoch auch niemanden mehr stört. Am nächsten Morgen, während die anderen noch ausschlafen, nutzt Louisa die Nähe zu den Externsteinen, um in aller Herrgottsfrühe noch einmal auf Motivjagt zu gehen. Für die dabei entstehenden Aufnahmen von den verlassenen Externsteinen im Morgennebel hat sich das frühe Aufstehen auf jeden Fall gelohnt.

Radfahren auf dem R1

Sonntagmorgen hat es sich ausgeregnet und die Sonne scheint auf zufriedene Blogger, die sich auf die Abenteuer des Tages vorbereiten. Wir holen die mitgebrachten E-Bikes aus dem Bulli und einer nach dem anderen findet jeder das passende Gefährt. Die Firma Raleigh war so freundlich uns über Zweiradcenter Bücker genug Pedelecs auszuleihen, damit wir jetzt alle gemeinsam eine Runde auf dem R1 drehen können. Die einen entscheiden sich spontan für ein Damenrad mit Bosch-Mittelmotor, die anderen für das Herrenrad mit Hinterradantrieb. Mit vollgeladenen Akkus und ausreichend zusätzlicher Energie für – je nach Unterstützungsstufe – 50 bis 200 Kilometer geht es los.

Für die sportlichen Reiseblogger und Fotografen ist die Vorstellung von elektrischer Unterstützung beim Fahrradfahren zwar zunächst noch etwas befremdlich, doch die Neugier dementsprechend umso größer. Und sie wird schnell und äußerst positiv befriedigt: Schon nach den ersten Metern ist man sich ziemlich einig darüber, dass Pedelecs eine tolle Alternative für Radwanderer sind, die sich gerne ein wenig Unterstützung auf ihren Touren gönnen. Nicole widmet ihren Eltern pflichtschuldig sogar einen Beitrag auf Instagram. So gehört sich das.

Auf den E-Bikes sind auch die anspruchsvolleren Steigungen des Europaradwegs R1 das reinste Vergnügen und der Weg ins Silberbachtal ist entspannt gefahren.

Das Silberbachtal zeigt sich durch den nächtlichen Regen und die immer wieder durch den dichten Baumbewuchs fallenden Sonnenstrahlen von seiner schönsten Seite. Gurgelnd und plätschernd schlängelt sich der wasserreiche Silberbach durch die satten Grüntöne des Teutoburger Waldes. Der Motivreichtum verlockt mitunter zu kleineren Kletterpartien, um die vielen Eindrücke fotografisch festzuhalten.

Hier kennt sich Philipp aus, wie in seiner Westentasche. Deshalb übernimmt der Hobby-Naturfotograf, dessen Arbeiten wir auch bereits in unserem Blog vorstellen durften, die Führung und bringt uns direkt an den Bachlauf heran. Auch Philipps Freundin Sandra, Berufsfotografin, begleitet die Tour mit ihrer Kamera, gibt Tipps und beantwortet Fotofragen. Gleichzeitig nutzt sie die Gelegenheit für teils unbemerkte Portraitaufnahmen der konzentriert arbeitenden Blogger, die zwischenzeitlich in einen regelrechten Fotorausch verfallen.

Als die letzten Fotos gemacht sind, fahren wir zurück nach Horn-Bad Meinberg. Auf die E-Bikes wollen inzwischen die Blogger und – vor allem auch wir selbst – nicht mehr verzichten. Zu schön ist es, die Steigungen ohne größere Anstrengungen zu bewältigen. Danke Raleigh!
Nach der Verabschiedung am Landhotel Haus Weber, in dem wir die zweite Nacht verbracht hatten, schauen wir auf der Rückfahrt noch mal die Beiträge der Blogger bei Facebook, Instagram und Co. an. Sieht aus, als hätte es allen sehr gut gefallen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützern, den beteiligten Bloggern und Fotografen für ein erlebnisreiches Wochenende in bester Gesellschaft und die vielen großartigen Fotos!

Das Wochenende im Teutoburger Wald aus der Bloggerperspektive

Es waren dabei:

Thomas von www.breitengrad66.de

Luisa von www.sunnyside2go.de

Sophia von www.sophias-welt.de

Nicole von www.ausreisserin.de

Sven von www.hiking-europe.eu

Carolin und Jake von www.walkntravel.de

Sandra und Philipp von S&P Photography und www.sandrariegelphotography.de