Auf dem E1 genussvoll durch die Hansestadt Hamburg
– Schon gewusst?! Der Europäische Fernwanderweg E1 führt auch in drei Etappen an Hamburg vorbei und sogar mitten durch die Hansestadt hindurch. Wellness-Bloggerin Tanja Klindworth war auf diesem Teil des E1 unterwegs.
Wer sich den Verlauf des E1 auf der Karte genauer anschaut, findet dort drei empfohlene Etappen.
2.1 Witzhave-Billstedt – ca. 28 Kilometer
2.2 Billstedt-Blankenese – ca. 24 Kilometer
2.3 Blankenese-Buchholz in der Nordheide – 36 Kilometer
Ich empfehle aber die Hamburger Strecke etwas anders einzuteilen, um die wundervolle Hansestadt auch wirklich genießen zu können. Denn die Route durch Hamburg ist so interessant und es gibt so viel zu sehen, zu bestaunen und vor allen Dingen zu genießen, dass ein Wanderer sich hier wirklich mehr Zeit nehmen sollte.
Begleitet mich somit auf, wie ich finde, der schönsten Etappe mitten durch die Hansestadt Hamburg – eine echte Genusswanderroute.
E1 quer durch Hamburg – Genuss- und Erlebniswanderroute
Unsere Wanderung starten wir an der Hamburger Außenalster, nur wenige Schritte vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Es ist ein wunderbarer Sommertag und so schlendern wir wirklich ganz gemütlich am Ufer des Hamburger Stadtgewässers entlang und bestaunen die kleinen Segelboote die auf der Alster ihre Bahnen ziehen.
Außen- und Binnenalster Hamburg
Die Alster ist eigentlich ein Nebenfluss der Elbe. Mitten in Hamburg befindet sich der Alstersee (Binnen- und Außenalster). Entstanden ist der Alstersee durch eine künstliche Anstauung bereits 1190. Heute ist die Alster eines der beliebtesten Ausflugsziele in Hamburg.
Von hier aus geht es über die Lombardsbrücke an die Binnenalster, mit Blick auf die Alsterfontäne, die mondäne Hamburger Einkaufsstraße „Jungfernstieg“ und das legendäre Hotel „Vier Jahreszeiten“. Wir folgen der E1 Beschilderung – ein weißes Andreaskreuz – welches in einer Großstadt schon einmal leicht zu übersehen ist – und gelangen so zur Parkanlage von Planten & Blomen. Aufgrund des warmen Sommertages gönnen wir uns am Eingang zum Park erst einmal ein Eis.
Planten & Blomen – der Central Park von Hamburg
Planten & Blomen ist plattdeutsch und heißt übersetzt Pflanzen und Blumen. Das grüne Herz der Hansestadt Hamburg befindet sich in der Innenstadt, nahe der Alster. Planten & Blomen ist 47 Hektar groß. Gegründet wurde der Park bereits 1821.
Der Weg führt uns eine ganze Weile durch den Botanischen Garten. Vorbei an den Gewächshäusern, Wasser- und Rasenflächen. Überall haben es sich die Hamburger gemütlich gemacht, denn Planten & Blomen soll zu echter Entspannung einladen und das gelingt hier mühelos, denn auch wir nehmen uns in der Parkanlage wirklich Zeit und vor allen Dingen Platz, um den Park auf uns wirken zu lassen.
Unmerklich verlaufen auch verschiedene Stadtteile durch den Park. In St. Pauli verlassen wir Planten & Blomen wieder und stellen voller Begeisterung fest, dass derzeit das beliebte Volksfest – der Hamburger Dom – geöffnet ist. Wir beschließen also spontan einen Abstecher. Wir wollen die bisher zurückgelegte Strecke „von oben“ betrachten. Was könnte da besser passen, als eine Fahrt mit dem Riesenrad?
Hamburg Stadtteil St. Pauli
St. Pauli ist weit über die Grenzen von Hamburg bekannt, denn hier befindet sich auch die legendäre Hamburger Reeperbahn – eines der bekanntesten Vergnügungs- und Rotlichtviertel weltweit.
Im Anschluss führt der Weg parallel an der Reeperbahn vorbei. Wir wandern über eine kleine Anhöhe, mit dem Bismarckdenkmal, in Richtung Jugendherberge auf dem Stintfang – wohl eine der beliebtesten Jugendherbergen Deutschlands. Hinter der Jugendherberge wartet eine Aussichtsplattform auf uns, die einen wundervollen Panoramaausblick über einen Teil des Hafens, samt Hamburger Landungsbrücken und dem neuen Hamburger Wahrzeichen, der Elbphilharmonie, gibt.
Die Hamburger Landungsbrücken sind auch das nächste genussvolle Ziel unserer Wanderroute. Denn hier genießen wir, mit Blick auf die Elbe, erst einmal ein Fischbrötchen und eine Kiezmische (im Volksmund auch Alsterwasser oder ‚süddeutsch’ Radler genannt). Die Sonne strahlt vom Himmel und der Wind weht uns zurück auf die Straße.
Tipp: Wer größeren Hunger verspürt kann auch einen kleinen Abstecher ins Hamburger Portugiesenviertel, schräg gegenüber der Landungsbrücken; unterhalb der Jugendherberge, einlegen.
Eigentlich sollten wir jetzt schon in Richtung Fischmarkt wandern, doch wir entschließen uns erneut für einen klitzekleinen Erlebnis-Abstecher. Genau vor den Landungsbrücken befindet sich der Eingang zum ‚Alten Elbtunnel`. Wir steigen die Treppen hinab und befinden uns direkt unter der Elbe. Hier ist es angenehm kühl und vor allen Dingen handelt es sich bei dem ‚St. Pauli Elbtunnel’ um ein über 100 Jahre altes Bau-Meisterwerk, welches heute auch immer noch in Betrieb ist. Der Tunnel ist rund 400 Meter lang. Er endet auf der gegenüberliegenden Elbseite – von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf die Elbbrücken.
Wieder aufgestiegen aus dem Elbtunnel geht’s nun entlang der Elbe und der Hafenstraße in Richtung Fischmarkt. Wer es schafft am Fischmarkt am Sonntagvormittag (bis ca. 10 Uhr) vorbeizuwandern, wird mit einem besonderen Schauspiel belohnt, denn sonntags ab 5 Uhr wird hier tatsächlich der legendäre Fischmarkt veranstaltet. Da wir aber gegen frühen Nachmittag hier vorbeiziehen, ist es eher ruhig – selbst in der Beachbar „Strand Pauli“ ist noch nicht viel los.
Hamburg Stadtteil Altona
Bis 1938 war Altona noch eine selbständige Stadt. Altona gehörte früher sogar mal zu Dänemark.
Ab der Fischauktionshalle geht’s weiter über Kopfsteinpflaster. Wir wechseln wieder einmal den Stadtteil – denn jetzt befinden wir uns in Altona. Kurz hinter dem Fischmarkt legen wir eine weitere Genusspause ein – in einer der ältesten Seemannskneipen von Hamburg – nämlich im „Schellfischposten“ (bekannt aus der Sendung Ina’s Nacht mit Ina Müller). Hier gönnen wir uns eine weitere Kiezmische. Ich weiß nicht wie es euch geht, doch bei gutem Wetter schmeckt so ein Alster, Radler oder wie auch immer man es nennen möchte, einfach besonders gut.
Der Weg führt dann hinauf in den Stadtteil Altona, durch Grünanlagen, in Richtung Altonaer Balkon. Ebenfalls ein sehr schöner Panoramaaussichtspunkt über Elbe und Hamburger Hafen.
Immer entlang oberhalb der Elbe landen wir nach einer Weile im Museumshafen Övelgönne im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Hier liegen einige Museums- und Traditionsschiffe vor Anker und es lohnt sich, etwas Zeit für die Besichtigung einzuplanen.
Kurz nach dem Museumshafen erreichen wir den Hamburger Elbstrand. Bevor wir aber den Sand zwischen unseren Zehen spüren, zieht es uns noch entlang der kleinen Gassen und Straßen mit den süßen ehemaligen Fischerhäuschen und den kleinen Gärten davor. Dann aber heißt es Wanderschuhe aus und Südseefeeling genießen. Schritt für Schritt durch den warmen Strandsand entlang der Elbe. Hier gibt es auch wunderschöne schattige Panorama-Plätzchen für kleine Pausen. Von hier aus kann man die vorbeiziehenden Pötte auf der Elbe besonders gut bestaunen.
Auf Höhe des Anlegers Teufelsbrück genehmigen wir uns dann noch ein Franzbrötchen als kleine, süße Stärkung. Dann heißt es Endspurt. Bis zum Stadtteil Blankenese sind es noch rund vier Kilometer. Mit Beginn des Sonnenuntergangs erreichen wir unseren Fähranleger nach Cranz, der uns zum Start der nächsten Etappe bringt.
Tipp: Eine Übernachtung im feinen Stadtteil Blankenese einlegen, um dort unbedingt einen weiteren Erlebnis-Abstecher zu genießen. Nämlich die ausgiebige Erkundung des Treppenviertels.
Alle Bilder in diesem Beitrag ©Tanja Klindworth; spaness.de
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