Externsteine bei Detmold

Der E1 durch die Lüneburger Heide, südlich von Hamburg

Wellness-Bloggerin Tanja Klindworth ist überzeugt: „Der europäische Fernwanderweg E1 führt in Deutschland wohl durch die landschaftlich wundervollsten Regionen, die unser Land zu bieten hat,“ – wie z.B. die Lüneburger Heide in Norddeutschland. Hier war die Autorin von Wellness-Bummler und Spaness – business meets paradise für uns unterwegs. Einen Teil der rund 100 Kilometer langen Etappe des E1 durch die Heide-Region hat sie dabei auch hinsichtlich ihrer Fotomotiv-Tauglichkeit in den Fokus genommen. Viel Heide bekommt der Wanderer zwischen Undeloh bis Soltau zu sehen. „Landschaftlich besonders schön ist die Gegend um den Wilseder Berg, mit dem kleinen Museumsort Wilsede, dem Steingrund und dem Totengrund“, empfiehlt die Autorin. Was Tanja Klindworth sonst noch bei ihrer Wanderung gefallen hat, lest ihr in ihrem Blogbeitrag.

Ein Tipp vorneweg: Wer besonders schöne Bilder einfangen möchte, sollte die Wanderung durch die Region bei Sonnenaufgang starten.

E1 – Heide-Etappe startet mit Sonnenaufgang

Leicht hügelig liegt die markante Heidelandschaft vor uns, als wir unsere Wanderung ganz früh am Morgen starten. Die erste Teilstrecke führt noch durch bewaldetes Gebiet. Es wird gerade richtig hell, als wir aus dem Schutz des Waldes in die typische Heidelandschaft, mit Wachholderbüschen, kurzen Gehölzen und Heidesträuchern, eintreten. Leichter Morgennebel liegt über den Heideflächen. Morgentau fängt sich in Spinnenweben, die Sonne versucht sich durchzukämpfen, hier und da lugt sie schon durch und wirft die ersten wärmenden Strahlen auf uns.

E1 – Highlights in der Heide: Vom Wilseder Berg zum Totengrund

Wir sind voller Bewunderung für die Strecke, die uns über die typisch sandigen Heidewege, gesäumt von Heideflächen und Wachholderbüschen, hinauf auf eine kleine Anhöhe führt. Dort werden wir mit einem sagenhaften Blick über den Totengrund belohnt. Im Trockental mit dem morbiden Namen wurde eines der ersten Naturschutzgebiete der Lüneburger Heide eingerichtet. Für die Namensgebung gibt es mehrere Theorien: Eine besagt, es war in grauer Vorzeit die Strecke der Leichenzüge, um die Toten zu bestatten. Eine andere Theorie geht wiederum davon aus, dass das eigenwillige Tal durch einen Toteisblock (durch Rückgang der Gletscher) entstanden ist. Auch der Einschlag durch einen Meteoriten ist eine Möglichkeit. Es könnte aber auch sein, dass die letzte Theorie die richtige ist. Die besagt nämlich, dass die Bewohner am Totengrund, aufgrund von Nährstoff- und Wassermangel, nichts anpflanzen oder bewirtschaften konnten – dadurch entstand der Name „Toter Grund“.

Einen „toten“ Eindruck erweckt das Tal bei uns allerdings ganz im Gegenteil. Wir genießen das Wetter und die belebte Natur und wandern gemütlich, immer entlang der Hangkante des Totengrunds, auf die gegenüberliegende Seite des Tals, um auch von hier aus noch einmal den atemberaubenden Ausblick genießen zu dürfen. Hier gönnen wir uns auch eine kleine Pause: Wanderschuhe an den Füßen, die ersten Kilometer bereits erwandert, eine Ruhebank mit Aussicht mitten in der Natur, Sonnenschein, eine Käse-Stulle und heißer Kaffee – was braucht man mehr zum glücklich sein?

Unterwegs auf dem E1: Vom Totengrund nach Behringen

Es ist immer noch früh am Tag und so lassen wir uns wirklich Zeit für den Verlauf der Strecke. Wir verlassen die leicht hügelige Heidelandschaft und tauchen wieder in den Wald ab. Mittlerweile strahlt die Sonne vom Himmel und die Sonnenstrahlen kämpfen sich durch das dichte Blätterwerk des Waldes. Licht, Schatten, Blätter und zwitschernde Vögel sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre im Friedwald. Der Friedwald bei Behringen ist nicht nur ein sehr schöner Mischwald mit Ahorn-, Birken-, Buchen- und anderen Laubbäumen, er dient auch als letzte Ruhestätte. Bestattet wird direkt an der Baumwurzel. Gekennzeichnet sind die Ruhestätten durch Holzschilder, Findlinge und kleine Nummernschilder.
Wir verlassen den Friedwald und wandern weiter nach Behringen. Der Weg führt vorbei an einer Hügelgräbergruppe. Wir nehmen uns die Zeit und spazieren den kleinen Rundweg, mit 27 Grabhügeln und verschiedenen Infotafeln, ab.
In Behringen kehren wir zum Frühstück ein – das haben wir uns verdient! Es gibt verschiedene Einkehrmöglichkeiten (z.B. zu Beginn des Ortes das Akzent Hotel zur grünen Eiche oder aber auch Albers Rosenhof zum Ende der Ortschaft).

E1 Heide-Endspurt: Von Behringen nach Bispingen

Gut gestärkt geht unsere Wanderung weiter bis ans Tagesziel – vor uns liegen noch einmal rund zehn Kilometer. Schritt für Schritt, durch kleine Waldabschnitte, durch Wiesen und Felder, vorbei am Dörfchen Steinkenhöfen bis zum kleinen Ort Bispingen. In Bispingen lohnt sich der Besuch der „Ole Kerk“. Eine alte Feldsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert. In den Sommermonaten ist die Kirche täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Wer noch Fragen zur Region hat oder vielleicht noch auf der Suche nach einem Übernachtungsort ist, der schaut einfach mal direkt im Haus der Bispingen Tourismus e.V. vorbei.

Alle Bilder in diesem Beitrag ©Tanja Klindworth; spaness.de