10 Tipps zur Outdoorfotografie
Tier- und Outdoorfotografin Valentina Goeck ist unsere Ansprechpartnerin wenn es um nützliche Fototipps für Hobbyfotografen geht. Zu den spannenden Themen „Hintergrund und Location“ oder „Licht und Wetter“ hat sie bereits ihre Erfahrungen mit uns geteilt. Ihre „10 Tipps zur Outdoorfotografie“ geben ganz grundlegende Anhaltspunkte, die dabei helfen, aus Schnappschüssen gelungene Fotomomente zu machen. Das Titelbild zu diesem Beitrag ist übrigens ganz in der Nähe des E1 im Sauerland entstanden. Zu sehen ist Schmallenberg, weniger als 10 km entfernt vom Ort Hohenkirchen, durch den der Europäische Fernwanderweg direkt verläuft. Also ein perfektes Motiv auch für die Teilnahme am E1|R1 Photo Award! Und jetzt viel Spaß mit Valentinas Tipps:
1. Vorbereitung
Bei der Outdoorfotografie werden Dinge auch mal ungeplant auf dich zu kommen. Vielleicht möchtest du gerade ein Landschaftsfoto machen und dann kommt plötzlich die Sonne heraus oder du hast die Kamera noch in der Tasche, da hoppelt dir ein Hase über den Weg. Für solche Situationen ist es wichtig, die Kameratechnik genau zu kennen. Du solltest dich zu Hause in Ruhe mit allen Knöpfen der Kamera und ihren Funktionen vertraut machen, sodass du schnell reagieren kannst, wenn es nötig ist.
2. Kameraobjektive
Möchtest du in erster Linie Landschaften fotografieren, brauchst du ein Weitwinkelobjektiv mit einer sehr geringen Brennweite (z.B. 16 – 35 mm). Für Tiere, insbesondere scheue Wildtiere, eignet sich ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von 200 mm oder mehr am besten. Zoomobjektive, die einen größeren Brennweitenbereich abdecken, ersparen häufige Objektivwechsel. Aber Vorsicht, meist gilt: je größer der Brennweitenbereich ist, desto schlechter ist die Bildqualität!
3. Stativ
Kein Stativ dabei? Statt eines Stativs lassen sich oft die örtlichen Gegebenheiten nutzen, um die Kamera abzulegen, z.B. auf dem Boden oder einer Mauer. Wenn das nicht geht, lassen sich Verwacklungen auch reduzieren, indem man seinen Arm an etwas anlehnt oder auf etwas abstützt.
4. Rucksack
Wer viel Zeit mit der Kamera beim Wandern in der Natur verbringen möchte, sollte nicht am Rucksack sparen. Ein guter Rucksack hat gepolsterte Träger und einen Hüftgurt, sodass man mit Kamera und Zubehör sehr ausdauernd unterwegs sein kann. Es gibt auch Modelle, die einen Schnellzugriff auf die Kamera ermöglichen, ohne den Rucksack dabei absetzen zu müssen.
5. Kleidung
Eine leichte Regenhose zum Überziehen ist sehr nützlich, denn für die optimale Perspektive oder den passenden Vordergrund kann es sein, dass du dich hinknien – oder sogar legen möchtest.
6. Wetter und Jahreszeiten
Wer draußen fotografiert, ist vom Wetter abhängig. Gerade für Landschaftsaufnahmen sind Wetterumschwünge oft spannend zu fotografieren, wenn sich z. B. Regen und Sonne mischen oder eine Gewitterfront naht. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, gerade im Herbst und Winter gibt es so viel zu entdecken: die Blätter werden erst bunt, dann weniger, Nebelbänke ziehen über die Flächen, der Frost taucht alles in ein kühles Weiß – man sollte also das Wetter und den Wetterbericht beobachten und auch mal spontan sein. Für Detailaufnahmen ist das Wetter oft nicht so entscheidend. Es ist erstaunlich, was man aus einem „grauen Tag“ noch herausholen kann.
7. Timing
An sonnigen Tagen ist morgens kurz nach Sonnenaufgang und abends vor Sonnenuntergang schönes, weiches Licht und es sind auch Gegenlichtaufnahmen möglich. Im Winter muss man für ein ideales Morgenlicht nicht einmal sehr früh aufstehen! Bei bewölktem Wetter braucht man sich um die Uhrzeit keine Gedanken machen, hier ist das Licht immer weich gestreut.
8. Sehgewohnheiten
Bei Tieraufnahmen sollte man mit einer sehr tiefen Perspektive für eine eindrucksvolle und „nahe“ Darstellung arbeiten. Dazu sollte man maximal auf Augenhöhe des Tieres oder tiefer fotografieren. So werden die Sehgewohnheiten des Menschen unterbrochen und das Foto gewinnt an Größe.
9. Tiefenwirkung erzeugen
Bei Landschaftsaufnahmen kannst du durch Objekte oder Menschen im Vordergrund mehr Tiefenwirkung und Dynamik im Bild erzeugen.
10. Reflexion
Dann heißt es rausgehen in die Natur! Dort kannst du nun umsetzen, was du dir theoretisch schon angeeignet hast. Ganz wichtig: im Anschluss beim Sichten der Fotos nochmal reflektieren – was hat gut geklappt, wo gibt es noch etwas zu verbessern?
Mehr Fotos von Valentina gibt es auf www.valentina-goeck.de
und ihrer Facebook-Seite facebook.com/TierportraitsValentinaGoeck